Ultraläufe für den Hamburger Sportclub – der ultralange Sommer 2025

Katharina - Entsprechend der Distanzen hat dieser Beitrag auf sich warten lassen. Inzwischen ist Oktober und ich sitze im ICE auf der Rückreise einer kleinen Runcation in Innsbruck. Auch hier bin ich lange Läufe auf den Strecken des Innsbruck Alpine Trail Festivals gelaufen. Mit dem Ergebnis, dass ich zufrieden mit mir allein auf den anspruchsvollen Laufstrecken bin und die Idee nächstes Jahr beim Innsbruck Alpine Trail Festival mitzulaufen verworfen habe.
Nicht verworfen haben Frank und ich die Starts bei unseren Ultraläufen im August. Am 16. August sind wir beide bei unseren jeweiligen Jahreshöhepunkten gestartet. Ein schöner Zufall. Frank ist in der 2er-Staffel beim Berliner Mauerweglauf gestartet. Ich bei meinem ersten 100Km Lauf in Kanada beim Dirty Feet Heartbreak mit 40 Meilen als Auftakt eine Woche zuvor im Rahmen des Fat Dog 120. Aber der Reihe nach…

Die 100 Meilen von Berlin - Frank
Start früh am Morgen um 07:00 für Olaf, meinen Laufpartner, der 92 Km Ultradistanz vor sich hat. Ich übernehme 12 Stunden später für die letzten 69 Km das Staffelholz in Form eines Transponders.
Im bewährt familiärer Atmosphäre geht es mit viel gegenseitiger Unterstützung unter den Laufenden und Support durch die vielen Helfenden auf dem Berliner Mauerweg durch und um Berlin. Die Strecke gespickt mit historischen Gedenktafeln. Für mich vor allem in der Bornholmer Straße, kurz vor dem Ziel der sehr gut organisierten Ultralaufveranstaltung.
Der späte Start um 19:00 kommt mir entgegen, denn Ende August ist es warm. Gut vorbereitet durch lange Läufe in Hamburg, auch nachts, geht es um das dunkle Berlin. Ohne Blicke auf die Uhr, ist das Laufen nach Körpergefühl die richtige Entscheidung und tut richtig gut. Nach 20:40:04 bringe ich mein 2er-Team auf Platz 17 glücklich, zufrieden und müde mitten in der Nacht um 03:40 ins Ziel. Da ist Katharina durch die Zeitverschiebung noch unterwegs…

Dreckige Füße beim Dirty Feet Heartbreak? - Katharina
Ortswechsel. Von Berlin nach British Columbia/Kanada, genauer: Kamloops, noch genauer: Stake Lake. Neun Stunden zurück. Ungefähr um 03:40 Berliner Zeit und 12:40 Ortszeit habe ich die erste Hälfte der 100 Km und 2000 Höhenmeter hinter mir. Die Füße sind sauber, denn das Wetter ist gnädig. Windig, aber sonnig. Durchaus keine unbekannten Verhältnisse, wenn ich an Hamburg denke. Es werden 8 Runden gelaufen, auf drei verschiedenen Loops. Farblich in Orange, Blau und Pink markiert klingt es komplizierter als es war.
Bei einem Starterinnenfeld von 30 Menschen wurden wir vom Race-Director Phil persönlich auf die richtige Runde geschickt. Sehr persönlich und besonders. 13 Stunden und 24 Minuten standen am Ende auf der Uhr. Platz 2 von den 7 Frauen. Auf‘s Treppchen bin ich nur mit Unterstützung gekommen.
Erst jetzt beim Schreiben wird mir bewusst, dass der Zieleinlauf von Frank zusammenfällt mir meinem „Einbruch“. Der war allerdings zu erwarten. Erstens, weil 100 Km 100 Km sind. Zweitens, weil ich es nicht lassen konnte in so einem besonderen Urlaub noch ein zweites Rennen eine Woche zuvor einzuplanen.

Dicke Füße beim Fat Dog 120 – Katharina
120 Meilen wären möglich gewesen. Bei der Urlaubsplanung stand die Länge aber nie zur Debatte. Nachdem der Dirty Feet Heartbreak feststeht, ist die 40 Meilen Strecke mit 2300 Höhenmetern mehr als genug. Eine kürzere Strecke gabs nicht. Weniger Höhenmeter auch nicht. Also mit angezogener Handbremse fast alle Anstiege gegangen und im abschließenden Downhill über 7 Km Asphalt das Tempo gedrosselt. Die eine Woche zwischen den Läufen hat gerade so gereicht, den Körper wieder lauffähig zu bekommen. Mache ich das nochmal?

Ausblick
Katharina: 100 Km, es tat echt weh und die zweite Hälfte war viel Kopfarbeit. Aber mit den 40 Meilen eine Woche davor ging es doch erstaunlich gut. So sehr, dass ich nochmalige Ultraläufe um die 100 Km nicht ausschließe. Aber nicht nochmal in der Kombination. Für 2026 habe ich aber erstmal was ganz anderes vor: Meine Halbmarathon Bestzeit unterbieten.
Frank: Ich bleibe bei den Ultradistanzen. Nach einer verletzungsbedingten Pause habe ich mich Stück für Stück wieder an die längeren Strecken herangearbeitet. Beim Berliner Mauerweglauf konnte ich das bestätigen. Für 2026 habe ich mir deswegen vorgenommen die längere Hälfte über die 92 Kilometer zu laufen. Also wieder im 2er-Team. Was danach kommt? Mal sehen…
Wer Lust bekommen hat findet hier die Links zu den Veranstaltungen:
Berliner Mauerweglauf 100meilen.de
Dirty Feet Heartbreak dirtyfeet.ca/product/heartbreak-100k-50k-25k-relay
Fat Dog 120 fatdog120.ca