Haspa Marathon 2018

Ja, warm war’s. Für uns vier Halbmarathonis (Piet, Steffen, Michael und ich) war es anfangs noch ganz okay, sind wir doch schon um 8:30 Uhr gestartet. Für die Marathonis (Katharina, Georg, Andreas F., Andreas K., Werner und Frank) sah das nachher anders aus. Erst einmal herzlichen Glückwunsch an alle.

Ich habe schon lange nicht mehr an Wettkämpfen über 10 km teilgenommen und wusste gar nicht, was ich bei der Anmeldung als Zielzeit über 21,1 km angeben sollte. Steffen meinte, ich solle 1:45 schreiben. Das habe ich dann auch gemacht. Aber wie schnell kann ich denn nun wirklich laufen? Letztendlich habe ich versucht, das Tempo, welches ich zuletzt immer bei einem 10-km-Lauf an den Tag gelegt habe, auch am Sonntag zu laufen. Das hat im Großen und Ganzen geklappt, aber ich war auf den letzten fünf Kilometern wirklich, wirklich richtig fertig. Zusammen mit Peter aus unserer Sonntags-Laufgruppe sind Steffen und ich in einer Dreiergruppe gelaufen. Beide sind eigentlich schneller als ich, reinstes Harakiri, da mithalten zu wollen. Ab so ca. zehn Kilometer vor dem Ziel ist Steffen vorgelaufen, weil er - kein Scherz - Angst hatte, ich würde ihn ansonsten im Zielsprint überholen. Das klappt vielleicht, wenn man nicht seine Körner auf den ersten zehn Kilometern verschießt, also nicht letzten Sonntag. So nach zehn Kilometern habe ich gemerkt, dass es wirklich schwierig werden wird, das Tempo bis zum Schluss durchzuziehen. Während Peter Familie und Freunde an der Strecke begrüßte, Leute abklatschte und überhaupt gut drauf war, konzentrierte ich mich nur noch auf’s Ankommen. Bei der Krugkoppelbrücke trafen wir Günter, ebenfalls aus der Sonntags-Laufgruppe, der uns mit „Steffen ist zwanzig Meter vor Euch, der sieht super aus, den kriegt Ihr nicht mehr“, begrüßte. Als er merkte, dass das nicht ganz so gut ankam, setzte er nach: „Du siehst auch gut aus, Peter, und Claudia … na ja“.

Ich hätte gern etwas richtig Fieses geantwortet, aber reden konnte ich schon lange nicht mehr. Ein bisschen später sagte Peter, dass es noch fünf Kilometer bis zum Ziel seien. Am liebsten wäre ich gegangen, aber fünf Kilometer gehen ist halt auch blöd. Also weiter Richtung Dammtor. Hinter dem Bahnhof stand in einer Rechtskurve ein rotes Tor. Lass es das Ziel sein! Aber das konnte ja leider nicht sein, das bekam sogar ich geistig noch mit. Das Ziel des Halbmarathons war bei den Kirchhöfen. Kurz danach passierten wir eine von den Stellen, bei denen ein Moderator über Lautsprecher das Publikum unterhält. Er rief meinen Namen, und zwar so laut, dass Steffen, der irgendwo vor uns lief und sich allen Ernstes wunderte, wo denn mein gefürchteter Endspurt blieb, das auch hörte. Auf der Zielgeraden ließ er Usain-Bolt-mäßig austrudeln und wartete auf uns. Zu dritt liefen wir ins Ziel. Steffen und ich haben eine identische Zeit. Das ist großartig.

Zeit- und Platzierungsmäßig hat sich die Anstrengung gelohnt. Ich bin 3. von 197 in meiner Altersklasse und insgesamt 29. von 1.322 Frauen mit einer Zeit von 1:40:45. Herausheben möchte ich noch Piet, der 4. in seiner Altersklasse geworden ist und Werner, der den 24. Platz erzielt hat.

Claudia