Der HSC beim Hamburg-Marathon 2019
Herzlichen Glückwunsch an alle HSCler, die dem gewöhnungsbedürftigen Wetter beim diesjährigen Hamburg-Marathon am 28.04.2019 trotzten und mit großartigen Zeiten das Ziel erreichten. Die interne HSC-Meisterschaft gewann Andreas Fabich, der das Rennen mit einer ausgezeichneten Zeit von 3:20:43 beendete. Trotz Verletzungssorgen im Vorfeld ging auch Georg Bieler an den Start und gewann prompt und eindrucksvoll mit 3:37:07 seine Altersklasse in der externen Wertung der Hamburger Meisterschaft. Über gute Zeiten konnten sich auch Tilman Heinze (3:34:59), Heike Lemberger (3:56:52) und Katharina Voß, die, ebenfalls verletzungsgebeutelt, bei ihrem Marathon-Debüt souverän unter vier Stunden blieb (3:58:29), freuen. Bemerkenswert natürlich auch die Leistung von Frank Rehmet, der zwar offiziell nicht für unseren HSC am Start war, sich aber in den Dienst des Vereins „Zeit für Zukunft“ stellte, als letzter Starter loslief, Tausende Teilnehmer für einen guten Zweck überholte und seinen „Spendenmarathon“ in 3:34:18 abschloss. Im eine Stunde vorher gestarteten Halbmarathon war Piet Rasmus für den Hamburger Sportclub unterwegs. Wohl noch von seinem unlängst absolvierten 100-Kilometer-Marsch euphorisiert, schaffte er die Strecke in 1:53:39.
Für mich lief der Hamburg-Marathon optimal. Wie bereits berichtet, fehlten mir aufgrund von Krankheits-und Verletzungspausen fast acht Wochen Vorbereitung im Januar und Februar. Mit einer Marathon-Crashkurs-Vorbereitung von knapp über sieben Wochen brachte ich mich so gut es eben ging noch in Form, um überhaupt an den Start gehen zu können und eine halbwegs passable Zeit anzustreben. Kaum hatte ich die Wadenproblematik mit täglichen Dehn- und Kräftigungsübungen im Griff, zog ich mir zweieinhalb Wochen vor dem Marathon noch eine Brandwunde am linken Fuß zu, so dass ich zehn Tage lang mit Wundsalbe und Pflaster trainierte. Noch so ein körperlich-mentales Defizit in der Vorbereitung, das ich zusätzlich nicht wirklich benötigte. Während des Marathonlaufes waren jedoch alle Ungereimtheiten beseitigt. Ich nahm mir vor, circa die 3:30 anzupeilen, somit also meine Zeit des in der Vorbereitung gelaufenen Halbmarathons auf die doppelte Distanz zu bestätigen. Und unverletzt das Ziel erreichen.
Die Temperaturen meinten es mit circa 10 Grad relativ gut mit uns Marathonis, der dazugehörige Regen indes, der gnadenloserweise bis 12 Uhr herniederfiel, machte die Sache doch gehörig unangenehm. Immerhin kaum Wind, nur ab und zu mal ein paar Böen. Als mich aber am Jungfernstieg und kurz später in der Herbert-Weichmann-Straße zwei solche trafen, merkte ich, wie klatschnass zu diesem Zeitpunkt mein Laufshirt bereits war und ein innerer Temperatursturz folgte. Ob man einen langsameren Marathon mehr „genießen“ kann, wage ich immer noch schwer zu bezweifeln.
Klar, ich hatte, anders als bei Marathonrekordversuchen, Zeit, mal einige Kinderhände abzuklatschen, posierte am Eppendorfer Baum auch für zwei offizielle Fotografen und übte mich zwischenzeitlich im Becherwerfen. Eine der bereitgestellten schwarzen Mülltonnen nach den Verpflegungsstellen traf ich allerdings nur ein einziges Mal bei circa KM 32. Die anerkennenden Worte einer Teilnehmerin hinter mir ob meiner Treffsicherheit beflügelten mich für die ausstehenden zehn Kilometer. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch immer mit meinem anvisierten Tempo von circa 5:00 unterwegs. Dieses Tempo hielt ich fast durchgehend von Start bis Ziel durch. Lediglich die ersten fünf Kilometer fielen mit 25:30 etwas ab, dann konstant von knapp unter 25 Minuten pro 5-KM-Abschnitt mit einer Differenz von höchstens 10-15 Sekunden. Und ein Negativ-Split, wenngleich mit 1:45:34 zu 1:45:23 ein sehr knapper, gelang mir ebenfalls.
Okay, der Druck des „Bestzeit-Laufen-Wollens“ war diesmal nicht gegeben und machte die Sache lockerer. Aber im Ziel und den Stunden danach schmerzen die Beine nicht minder als in einem schnelleren Lauf. Dieses erreichte ich in 3:30:57, also ungefähr wie erhofft. Womit ich den 226. Platz in meiner Altersklasse insgesamt und gar Platz drei in meiner Altersklasse bei den Hamburger Meisterschaften errang (gut, da waren nur sieben Starter gemeldet, aber das ist nicht mein Problem, wenn andere diese Meldung vergessen).
Zum ersten Mal seit 2014 (dazwischen lagen zwei Berlin-Marathons) nahm ich wieder beim Marathon-Heimspiel in Hamburg teil, eine Art Comeback in unserer schönen Hansestadt, und obwohl das Wetter sicherlich einen noch viel größeren Zuschauerandrang verhinderte, fand ich die Stimmung an den zahlreichen Knotenpunkten wieder überragend gut. Meine Anmeldung für den Hamburg-Marathon 2020 habe ich bereits vollzogen. Und wenn mir dann nicht wieder Krankheiten und Verletzungen während der Vorbereitung in die Quere kommen, versuche ich meine Bestzeit (3:09:43, Berlin 2017) anzugreifen. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf ein paar Wochen regenerativen Laufens. Wir sehen uns im Training.
Gérard